Einklang von Artenschutz und Flächenentwicklung in Artern / Unstrut ist möglich

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Die Stadt Artern und die LEG Thüringen wollen in enger Abstimmung mit dem Landratsamt des Kyffhäuserkreises bis Ende dieses Jahres den Bebauungsplan für die Erschließung der Industriegroßfläche Artern-Unstrut aufstellen und damit die Entwicklung des Gebietes weiter voranbringen. Eine aktuelle Studie zur Ausbreitung des Feldhamsters auf der gesamten Fläche hat ergeben, dass sich die Population des Nagetiers nur auf einige Teilbereiche des Areals konzentriert. Stadt und LEG bringen in den kommenden Monaten den Bebauungsplan (B-Plan) mit einem schlüssigen Maßnahmenpaket für den Artenschutz, welches den Bedürfnissen der Tiere vor Ort optimal entgegenkommt, in die (Träger-)Beteiligung. Die Erschließung der Industriegroßfläche wird nunmehr auf einer Entwicklungsfläche mit einer Gesamtgröße von 120 Hektar erfolgen. Damit entsteht in der Region Nordthüringen künftig im Einklang mit artenschutz- und naturschutzrechtlichen Vorgaben ein attraktives Gebiet für die Ansiedlung von Unternehmen mit Arbeitsplätzen.


Frau Landrätin Antje Hochwind (SPD) hierzu: "Ich bin außerordentlich froh darüber, dass die LEG Thüringen, die Stadt Artern, die Untere Naturschutzbehörde und die beteiligten Planungsbüros in kürzester Zeit einen Lösungsvorschlag erarbeitet haben, der die natur- und artenschutzrechtlichen Belange hinreichend berücksichtigt und das Entstehen der Industriegroßfläche Artern sichert. Für mich als Landrätin des Kyffhäuserkreises ist dies weiterhin ein wichtiger Schlüssel für eine nachhaltige Verbesserung der Gesamtsituation im Landkreis und hat meine uneingeschränkte Unterstützung."

Vereinzelte Funde von Feldhamstern in den Jahren 2012 und 2013 hatten dazu geführt, dass Stadt und LEG jüngst eine Studie beauftragten, die Klarheit über das Auftreten des Feldhamsters im geplanten Entwicklungsgebiet brachte. Die Studie zeigt: Der Besiedlungsgrad ist stark abhängig von den geologischen Verhältnissen vor Ort; in Bereichen mit Löss-Feuchtschwarzerde gibt es nennenswerte Populationen des Nagetiers, während auf ausgedehnten Flächen mit Lehmboden keine oder nur eine geringe Siedlungsdichte ermittelt wurde. LEG und Stadt überarbeiteten den B-Plan-Vorentwurf dergestalt, dass die künftigen Industriebauflächen auf den Arealen mit Lehmboden konzentriert werden. Zudem integrieren die Partner Artenschutzmaßnahmen in den B-Plan. So werden sie einen Teil der Flächen im B-Plan-Bereich der geplanten Industriegroßfläche so gestalten, dass die betroffenen Tiere der Entwicklungsfläche einen neuen artgerechten Lebensraum finden. Die Maßnahmen zum Schutz des Feldhamsters stimmen sie in allen Phasen eng mit der zuständigen Naturschutzbehörde des Landkreises ab.

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie hat in Zusammenarbeit mit der LEG ausgewählte Standorte in Thüringen für die Entwicklung von Industriegroßflächen ausgewiesen. Das Areal Artern-Unstrut gehört zu diesen Gebieten; es soll sicherstellen, dass künftig Anfragen von Unternehmen, die in der Region Nordthüringen Ansiedlungen mit großem Flächenbedarf verwirklichen wollen, positiv beantwortet werden können. So soll erreicht werden, dass Investoren mit neuen Technologien und Arbeitsplätzen für die Region gewonnen werden können. Die jetzt ermöglichte Präzisierung und Fertigstellung des B-Planes stellt im Projektablauf einen wichtigen Zwischenschritt dar.

Download: Entwurf des Bebauungsplan Artern

 

Quelle: Pressemitteilung - http://www.kyffhaeuser.de